Wirkungsziel 3 - Handlungsempfehlung 3aSensibilisierung, Kompetenzentwicklung, -stärkung und Qualifizierung von medizinischen und nicht-medizinischen Akteuren/Akteurinnen in Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens
Ziel ist die schrittweise Kompetenzentwicklung für den Umgang mit Menschen mit demenziellen Beeinträchtigungen, unter anderem durch
- Rollenklärung, jedenfalls im multiprofessionellen Team und Abklären der Nahtstellen zwischen Gesundheits- und Sozialbereich
- Entwicklung abgestufter Kompetenzprofile
- Verankerung fachlicher Aspekte und Implementierung demenzspezifischer Inhalte in Aus-, Fort- und Weiterbildung wie z. B.
- Wissen um und Sensibilisierung hinsichtlich der Bedürfnisse und Rechte von Menschen mit Demenz und darauf aufbauende Kommunikation und Interaktion, insbes. personenzentrierte Konzepte in der Interaktion und Kommunikation (verbal, non verbal)
- Prävention von und Umgang mit herausforderndem Verhalten
- Strategien zur Erkennung, Prävention von und Reagieren auf Krisen und Gewalt
- demenzielle Krankheitsbilder inkl. Symptomatik, Differentialdiagnostik, Ressourcen, Prozesse
- Strukturiertes Medikamentenmanagement insbesondere zur Vermeidung von unerwünschten Neben- und Wechselwirkungen, Risiken der Polypharmazie sowie potenziell inadäquater Medikation (PIM)
- bedarfs- und bedürfnis- und situationsorientierte[1] multiprofessionelle Versorgung (inkl. Biografiearbeit, Tagesgestaltung, Aktivierung, An- und Zugehörigenarbeit)
- Sicherstellung des Theorie – Praxis – Transfers durch entsprechend qualifiziertes Personal mit wissenschaftlicher, praktischer und didaktischer Kompetenz
- Vernetzungsmöglichkeiten für den multiprofessionellen Austausch sollen geschaffen werden
Zielgruppen
- Multiprofessionelle Teams
- gesetzliche Vertreter/innen
- Akteure/Akteurinnen in unterschiedlichen öffentlichen Einrichtungen im Gesundheits- und Sozial-wesen
Ebenen der Umsetzung
- Ausbildungseinrichtungen
- Gebietskörperschaften
- Anbieter/innen von Gesundheitsdienstleistungen und sozialen Dienstleistungen unter Mitwirkung der multiprofessionellen Teams
[1]
Situationsorientiert bedeutet: Orientierung an den spezifischen Bedürfnissen von Menschen mit demenziellen Beinträchtigungen zu einem bestimmten Zeitpunkt